"Luzy" von Ingo Maurer (Foto: Ingo Maurer)

Vom Haushaltshandschuh zur Designerleuchte: „Luzy“ von Ingo Maurer

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Überraschung, Ingo Maurer überrascht mal wieder!

War es nicht Großmeister Achille Castiglioni, der sich seinen kindlichen Spieltrieb zeitlebens bewahrte? Und war es nicht Joseph Beuys, der sich stets für einen erweiterten Kunstbegriff einsetzte?

In Ingo Maurer haben beide auf jeden Fall einen Bruder im Geiste. Wer einen Blick auf das Leuchtenportfolio des legendären Designers wirft, stellt schnell fest, dass Maurer offensichtlich nicht willens ist, gestalterische Zwänge in der Wahl von Material und Form seiner Entwürfe zu akzeptieren.

Wer also nach Überraschungen Ausschau hält, wird bei Neuheiten aus Maurers Richtung in der Regel fündig. Auch deshalb war er hier im Blog schon des Öfteren Thema, etwa mit seiner „Zettel’z“-Pendelleuchte oder der aufblasbaren „Blow Me Up“.

Mit der „YaYaHo“ (1984) und „Bulb“ (1966) gehen sogar zwei echte Designklassiker auf das Konto des 1932 geborenen Industriedesigners. Neue Materialien und Techniken macht er sich stets schnell zu eigen. Als einer der ersten experimentierte Maurer zum Beispiel mit der OLED-Technologie.

"Luzy From The Sky" von Ingo Maurer (Foto: Ingo Maurer)
„Luzy From The Sky“ (Foto: Ingo Maurer)

Nun also die „Luzys“, einer Leuchtenfamilie, die es unter anderem auf dem just zu Ende gegangenen Salone del Mobile in Mailand zu sehen gab. Mit ihr stellt Maurer unter Beweis, dass sich selbst ein Haushaltshandschuh für ein außergewöhnliches Leuchtobjekt eignet. Glühbirnen ragen aus den Fingern der Handschuhe. Eine Metallkonstruktion im Innern bringt sie in Form, als Leuchtmittel stehen LED- oder Halogen-Birnen zur Wahl.

Insegsamt fünf verschiedene Ausführungen gibt es: Die einfache Pendelleuchte „Luzy“ verfügt über nur eine Glühlampe, „Luzy Take Five“ bereits über fünf, ebenso die Wandleuchte „Luzy On The Wall“. Bei „Luzy From The Sky“ und „Super Luzys“ handelt es sich dann um Pendelvarianten mit mehreren Handschuhen.

Ob man sich so etwas tatsächlich ins Zimmer hängt, ist zweitrangig, finde ich. Zu sehr strahlen die Leuchten das spielerische Vergnügen am Experiment aus, zu sehr unterstreichen sie für mich die Schönheit, die jedem Gegenstand innewohnt. Oder ist das zu dick aufgetragen? Egal. Zumindest Langeweile will einfach keine aufkommen, das steht mal fest.

"Super Luzyz" von Ingo Maurer (Foto: Ingo Maurer)
„Super Luzyz“ (Foto: Ingo Maurer)
"Luzy On The Wall" von Ingo Maurer (Foto: Ingo Maurer)
„Luzy On The Wall“ (Foto: Ingo Maurer)
"Luzy Take Five" von Ingo Maurer (Foto: Ingo Maurer)
„Luzy Take Five“ (Foto: Ingo Maurer)
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