Anglepoise® 1227 (Boild: Anglepoise)

Ewige Ikone: Lampenklassiker Anglepoise® 1227 von George Carwardine

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Autoschrauber George Carwardine kreierte 1934 eine praktische Tischlampe, die heute als Designikone gilt: die Anglepoise® 1227.

Seinen Geistesblitz setzte George Carwardine (1887 – 1947) binnen weniger Jahre in die Tat um:eine Lampe, deren Licht man mit höchster Flexibilität ausrichten kann. Anhand einer von ihm ersonnenen Spiralfeder entwickelte er ein Gelenkprinzip nach Vorbild der menschlichen Muskeln, das in den unterschiedlichsten Positionen stabil bleibt. Nicht nur den Lampenschirm, sondern auch die Gelenke sollte man ausrichten können. Ganz so, wie man das Licht gerade braucht. Roald Dahl gefiel’s: Der Schriftsteller hatte stets eine Anglepoise 1227* auf dem Schreibtisch stehen.

Eigene Briefmarke zum 75. Geburtstag
Anglepoise®
taufte Cawardine seine Erfindung, für die der Brite 1932 ein Patent anmeldete.

Das erste Modell mit zwei Gelenken kam 1933 auf den Markt. 1935 folgte dann die dreigelenkige Anglepoise® 1227*, deren klassisches Design bis heute Geltung hat. Statt eines runden Standfußes erhielt sie einen quadratischen Fuß. Im Laufe der Jahre wurde ihr Prinzip tausendfach nachgeahmt. Es steht archetypisch für den Anspruch nach hoher Funktionalität, der das Produktdesign in den 1930er Jahren prägte. 1992 bezeichneten 25 Designer die Anglepoise® 1227 als „bedeutendste Leuchte aller Zeiten“. 2009, zum 75. Geburtstag, widmete ihr die Royal Mail, die britische Post, eine eigene Briefmarke.

Renaissance seit 2003
Über Jahrzehnte wird sie von der englischen Firma Herbert Terry & Sons in Ridditch produziert. Seit 2003 erfährt die Anglepoise® auf Betreiben von Simon Terry, dem Ururenkel von Herbert Terry, eine Renaissance. In Zusammenarbeit mit dem Designer Sir Kenneth Grange entstanden neue Modelle wie Anglepoise® 2, 75 und 1228, die man auf der Anglepoise-Homepage einsehen kann. Im Jahr 2005 sorgte das Unternehmen mit einer „Giant“-Ausführung für Aufsehen. Zuletzt erschien 2014 in Kooperation mit Designer Paul Smith eine Variante der Anglepoise® 75 mit bunt eingefärbten Bauteilen.

Den Norweger Jacob Jacobsen regte das Anglepoise-Prinzip zu eigenen Entwürfen an. 1937 erwarb er eine Lizenz, in Skandinavien auf der Grundlage der Carwardine 1208 / 1209-Leuchten eigene Leuchten herzustellen und verkaufen zu dürfen.

Seine Anglepoise-Variation hört auf den Namen „Luxo L-1“, die Jacobson mit großem auch in Europa und den USA vertreibt. In den 1980er Jahren dient sie als Grundlage des Logos für das Pixar-Filmstudio.

Eng hängt auch die Geschichte der Naska-Leuchte mit George Carwardines Erfindung zusammen. Sie wird heute von Fontana Arte vertrieben.

Einen tollen Überblick über die Geschichte der Anglepoise 1227 mit vielen Fotos alter Modelle hat twelvetwentyseven zusammengestellt.

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