Französische Lampenklassiker versöhnen Funktionalität mit einer einer verspielten Lust an kreativen Formen. Wir haben zehn berühmte Beispiele zusammengetragen.
In Abgrenzung zum sachlichen, viel mit Holz arbeitenden skandinavischen Design spielt die Form eine größere Rolle. Geprägt von Designern wie Serge Mouille, Le Corbusier oder Philippe Starck, die den letzten Jahrzehnten ihren gestalterischen Stempel aufdrückten, geht es weniger streng als vielmehr bauchiger, runder und etwas verspielter zu – irgendwo zwischen eleganter Tradition, Second-Hand-Optik und Industriedesign. Wir haben zehn Leuchten zusammengetragen, die zu den größten Lampenikonen aus Frankreich gehören.
1. Bernard-Albin Gras „La Lampe Gras“ (1921)
Die „La Lampe Gras“, die mit ihrem schlichten und funktionalen Design als französische Design-Ikone gilt, geht zurück auf Bernard-Albin Gras. Im Jahre 1921 brachte er die erste Version seiner für Arbeitsplätze und Schreibtische gedachten Leuchte heraus. Bei der Produktion gelang es ihm, Schrauben und Schweißnähte zu vermeiden. 2014 ergänzte Hersteller DWC éditions die „La Lampe Gras“-Serie um eine Outdoor-Variante.
2. Edouard-Wilfrid Buquet – Tischleuchte EB27 (1927)
Schon im Jahre 1925 entwarf Edouard-Wilfrid Buquet eine verstellbare Arbeitsleuchte, einige Jahre bevor George Cawardine seine Anglepoise auf den Markt brachte. 1927 erhielt Bouquet das Patent für seine neuartige Konstruktion, mit der er sicherstellte, dass die Leuchte nach dem Ausrichten in der gewünschten Stellung blieb. Heute wird die „EB 27“ in leicht modifizierter Form von Tecnolumen angeboten.
3. Charles Martin „AD11“ (1928)
Martin war Gestalter mit Leib und Seele. In seinem Portfolio findet sich alles von der Illustration über Kleidung bis hin zu Kulissen, Möbel und Leuchten. Woka Lamps Vienna stellt Martins 1928 entstandene Art déco-Leuchte „AD11“ bis heute zum Teil mithilfe des Originalwerkzeugs her.
4. Serge Mouille „Lampadaire 3 Bras“ (1952)
Bis heute werden die zum Teil sehr raumgreifenden und mehrarmigen Leuchten des 1988 verstorbenen gelernten Silberschmieds Serge Mouille im Familienbetrieb von Hand gefertigt und mit einem Echtheitszertifikat versehen. Er schuf Varianten für Decke, Boden und Wand, die sich immer auch durch skulpturale Merkmale auszeichnen. Zu den berühmtesten Entwürfen gehört die Stehleuchte „Lampadaire 3 Bras“.
5. Max Ingrand „Fontana“ (1954)
1954 wurde der französische Designer Max Ingrand Art Director von Fontana Arte. Zehn Jahre lang füllte er diesen Posten aus, unter anderem auch die Tischleuchte „Fontana“. Ihr gewölbter Korpus und der Lampenschirm bestehen aus mundgeblasenem, satiniertem Opalglas. Seit dem Verkaufsstart 1954 gehört sie zu den beständigen Bestsellern des Herstellers.
6. Jean-Louis Domecq – Loft (1953)
Dicke Gelenke und der kugelige Lampenschirm mit dem Haltegriff bilden die hervorstechendsten Merkmale von Jean-Louis Domecqs Arbeitsleuchte „Standard“, die er 1953 mit seiner Firma Jieldé auf den Markt brachte. In den 1990er Jahren wurde die Leuchte in „Loft“ umbenannt.
7. Le Corbusier „Projecteur 365 Pendant“ (1955)
Le Corbusiers Vorliebe für klare geometrische Formen schlägt sich auch im Design seiner Industrieleuchte „Projecteur 365“ nieder. Die Leuchte in Industrielampen-Optik besteht aus Aluminium und ist für Boden, Wand und Decke verfügbar. Lange Zeit nicht mehr erhältlich, gibt es die Leuchte seit 2013 wieder zu kaufen.
8. Philippe Starck „Ara“ (1988)
Im Jahr 1988 kreierte Philippe Starck diese stählerne Tischleuchte, deren Kopf er die Form eines Horns gab. Durch eine Kippbewegung des Kopfes kann die Leuchte eingeschaltet werden. Das Museum of Modern Art nahm „Ara“ in seine ständige Sammlung auf.
9. Philippe Starck „Miss Sissi“ (1991)
Und noch eine Leuchte von Philippe Starck: Wie auch „Fontana“ kommt die kleine Tischleuchte „Miss Sissi“ mit einer klassischen Leuchtenform daher, besteht allerdings nicht aus Opalglas, sondern aus einem Polymerkunststoff, den es in den verschiedensten Farben zu kaufen* gibt.
10. Pascal Mourgue (1994)
Im Laufe seiner Karriere schuf der 1943 in Neuilly geborene Mourgue berühmte Möbelstücke wie das Liegesofa „Smala“ und den Stuhl „Calin“. Seine erfolgreiche Leuchtenserie wurde 2015 von der französischen Marke Cinna in einer Kupfer-Ausführung neu aufgelegt.