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Zum 100. Geburtstag: 7 legendäre Leuchten von Achille Castiglioni

An anderer Stelle erwähnte ich schon: Es gibt einige Leuchten, die mich dazu inspiriert haben, mich eingehender und in Blogform mit Leuchten auseinanderzusetzen. Die Leuchten von Großmeistern wie Poul Henningsen und Arne Jacobsen gehören dazu – und natürlich auch jene von Achille Castiglioni, der am 16. Februar 2018 100 jahre alt geworden wäre und dessen Werk hier im Blog schon des Öfteren Thema war.

Castiglioni gilt vielen als das Aushängeschild des Designs im Nachkriegsitalien. Philippe Starck schrieb ihm einst: „Ohne Dich wären wir nichts.“ Norman Foster, Ettore Sottsass: Viele, viele prominente Namen aus Design und Architektur betonen den Einfluss des italienischen Designers auf ihr eigenes Werk. Einen biographischen Abriss spare ich mir an dieser Stelle: Lesenswert finde ich diesen ausführlichen Beitrag von A&W. Der deutsche Wikipedia-Eintrag geizt etwas mit Informationen, bietet aber immerhin eine chronologische Aufstellung vieler wichtiger Entwürfe.

Gemeinsam mit seinem 1968 viel zu früh verstorbenen Bruder Per Giacomo schuf er viele Möbelklassiker, die sich stets jedem Zeitgeist entzogen. Sie standen und stehen eindrucksvoll für sich – ohne Verfallsdatum.

Besonders gefällt mir das Verspielte, das viele von Castiglionis Entwürfen auszeichnet. Machen, tun, experimentieren:  Castiglioni probierte Dinge einfach aus, ohne Rücksicht darauf, was gerade en vogue war. Den Traktorstuhl „Mezzadro“ aus dem Jahr 1957 zum Beispiel, der aus einem handelsüblichen Traktositz an einem freischwingenden Bandstahlbogen besteht. So seltsam die Idee anmutet, sie funktionierte.

Erst wenn sich etwas als brauch- bzw. nutzbar erwies, kam bei den Castiglionis die Ästhetik. Und weil Achillie Castiglioni ein begeisterter Sammler war und sich stets das Kind im Manne bewahrte, offenbaren viele seiner Entwürfe die verschiedensten Inspirationsquellen. Natur und Nippes, Trivialkultur und Kunst: Jedes Objekt hatte das Potenzial, als Inspirationsquelle für seine nächste Idee zu dienen.

Das schlägt sich auch in vielen seiner Leuchtenentwürfen nieder. Sieben seiner für mich beeindruckendsten Leuchten möchte ich gerne kurz vorstellen. Alle entstanden für den italienischen Hersteller Flos, der 1962 mit vielen von Castiglionis wegweisenden Kreationen an den Start ging.

1. Arco (1962)

Der riesige Bogen der „Arco“-Leuchte kommt an seiner höchsten Stelle auf eine Höhe von 2,32 Meter. In den schweren Standfuß aus Marmor frästen die Castiglionis ein Loch, um die Leuchte mittels eines Besenstiels komfortabel versetzen zu können.

Arco-Lampe von Achille und Pier Giacomo Castiglioni für Flos (Bildquelle: Flos)

2. Toio (1962)

Ein simpler Autoscheinwerfer diente den Castiglionis als Ausgangspunkt für die „Toio“-Leuchte aus dem Jahr 1962.

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Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2022 um 08:24 Uhr. Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

3. Taccia (1962)

Auf einem eleganten, geriffelten Sockel liegt eine Glasschale mit einem Reflektor aus Aluminium auf, die als Lampenschirm erscheint. Das Leuchtmittel ist aber im Sockel platziert.

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4. Snoopy (1967)

Auch popkulturell linste Castiglioni über den Tellerrand: Snoopy, der Hund aus der legendären Serie „Peanuts“ diente ihm als Ideengeber für die „Snoopy“-Leuchte. Im letzten Jahr feierte Flos ihren 50. Geburtstag mit einer limitierten Sonderedition.

„Snoopy“ von Achille und Pier Giacomo Castiglioni (Foto: Flos)

5. Parentesi (1970)

Gemeinsam mit Pio Manzé schuf Castiglioni diesen u.a. mit dem renommierten Compasso d’Oro ausgezeichneten Klassiker. Konstantin Grcic ehrte „Parentesi“ 2014 mit einem aktualisierten Entwurf.

„Parentesi“ vs. „OK“ (Foto: Flos)

6. Lampadina (1972)

Die kleine Tischleuchte „Lampadina“ stellt eine Homage Castiglionis an die Glühbirne dar. In die Fassung wird einfach ein Leuchtmittel eingeschraubt. Ein Kippschalter ist in die Basis integriert.

„Lampadina“ von Flos (Bild: Flos)

7. Taraxacum 88 (1988)

Eine der jüngeren Entwürfe Castiglionis: Der Kronleuchter von 1988 ist erkennbar einer Pusteblume nachempfunden.

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