10 legendäre Leuchten von Ingo Maurer

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Ingo Maurer ist Zeit seines Lebens ein Spielkind gewesen. Seine bunten Leuchtenkreationen spielten hier im Blog immer wieder eine Rolle. Vor allem, weil sich Maurer und sein Team auch vor der Umsetzung verrückter Entwürfe nicht scheute. Das gefiel und gefällt mir.

Am 21. Oktober 2019 ist der legendäre Designer im Alter von 87 Jahren in München gestorben. Ein großer Verlust für die Design- und Leuchtenwelt, die er im Laufe der Jahrzehnte mit etlichen preisgekrönten Kreationen bereicherte.

Ingo Maurer: „Schlechtes Licht macht unglücklich“

Vielen galt er als „Lichtpoet“, anderen gar als „Lichtpapst“. Der Wunsch nach gutem Licht, das Emotionen weckt, diente ihm als niemals ausleiernde Antriebsfeder. Denn: „Schlechtes Licht macht unglücklich“, zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung in ihrem Nachruf. Allein neun seiner Arbeiten nahm das Museum of Modern Art in New York in seine ständige Sammlung auf.

Auf Wikipedia ist von Maurer folgendes Zitat aus dem Jahr 2003 vermerkt:

„Design, bei dem man den Menschen dahinter nicht mehr spürt, ödet mich an. […] Wichtig ist mir das Leichte – und die Vergänglichkeit. Ein Ding soll nicht dastehen wie ein Betonklotz, wie ein Monument für die Ewigkeit. Erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen. Auf der Messe passiert es oft, daß die Leute mit finsteren Gesichtern durch die Gänge schleichen, dann zu uns reinkommen, herumgucken und anfangen zu lächeln. Diese Freude in den Gesichtern, das ist es, was mich glücklich macht.“

Sympathisch war mir stets, wie sehr Maurer an der Glühbirne hing. Auch für mich ist die Form positiv besetzt, weil ich mit ihr aufgewachsen bin. Schwer vorstellbar, dass ein Streifen LEDs mal dieselben warmen Heimatgefühle hervorrufen könnte. 1966 setzte Maurer der Glühlampe mit seinem legendären Entwurf „Bulb“ ein ewiges Denkmal.

10 legendäre Leuchten von Ingo Maurer

"Bulb" von Ingo Maurer (1966)
"Bulb" von Ingo Maurer (1966)
Die Glühbirne war Ingo Maurers große Liebe. Sein Entwurf "Bulb" verhalf ihm 1966 zum Durchbruch und avancierte zu einem seiner größten Klassiker. Noch immer wird "Bulb" produziert.
"Lucellino" (1992)
"Lucellino" (1992)
Auch bei seiner Kreation "Lucellino" griff Maurer auf die Glühbirne zurück. Er verlieh ihr Flügel aus Gänsefedern. In Szene setzte er auch die Elektrokabel, die er bewusst nicht versteckte, sondern zum Gestaltungselement erhob.
"Zettel'z 5" (1997)
Pendelleuchte "Zettel'z 5" von Ingo Maurer (Bild: Ingo Maurer GmbH, München)
Ein echter Hingucker: Bei der Pendelleuchte "Zettel'z" fungieren 80 Blätter aus Japanpapier als Lampenschirm. Bereits bedruckt sind 31, 49 der Papiere können frei gestaltet werden.
"Luzy From The Sky" (2018)
"Luzy From The Sky" (2018)
Neue Materialien und Techniken macht sich Maurer stets schnell zu eigen - und bewahrte sich das spielerische Vergnügen am Experiment. Diese Handschuhleuchte stellte er im Jahr 2018 vor.
"YaYaHo" (1984)
"YaYaHo" (1984)
Die zwei parallel gespannten Metallseile hielten ab 1983 flächendeckend Einzug in deutsche Wohnstuben. Minimaler Materialeinsatz trifft maximale Flexibilität: Das kam an. "YaYaHo" wurde zum Verkaufsschlager - und vielfach kopiert.
"Oh LED One" (2015)
Maurer und sein Team experimentierten früh mit der OLED-Technologie, die bisher vor allem beim Displays und Fernsehern zum Einsatz kommt. "OH LED One" verfügt über zwei OLED-Module von LG Chem.
"Light Structure" (1970 / 2013)
"Light Structure" (1970 / 2013)
Eine Formation aus sechs Plexiglas-Röhren spendet Licht, macht aber auch als dekoratives Element was her.
"Porca Miseria!" (1994)
"Porca Miseria!" (1994)
Ein wildes Konvolut zerbrochener Teller, Tassen, Kannen und Porzellan zusammengefügt zu einer Leuchte: "Porca Miseria!" stammt aus dem Jahr 1994 und wird auf Bestellung bis heute in Handarbeit hergestellt.
"What We Do Counts" (2015)
"What We Do Counts" (2015)
Eine Hommage an den Comic und ein weiteres Beispiel für die Verspieltheit, mit der Ingo Maurer an seine Arbeit heranging.
"Light au Lait" von Fabien Dumas und Ingo Maurer (2004)
"Light au Lait" von Fabien Dumas und Ingo Maurer (2004)
In Zusammenarbeit mit Fabien Dumas entstand 2004 diese gemütliche Wandleuchte, als deren Inspiration ein Kaffeeset aus Unterteller, Unterteller und Löffel herhielt.
"Bulb" von Ingo Maurer (1966)

Maurers Lichtinstallationen stehen für sich

Auch sie ist Teil dieser Liste, die einen Überblick über die zehn bekanntesten Leuchten Ingo Maurers bietet. Natürlich ist die Auswahl subjektiv eingefärbt, deshalb tauchen auch Leuchten auf, die mir persönlich einfach gefallen. Und über Geschmack lässt es sich bekanntlich prächtig streiten.

Seine Installationen lasse ich hier außen vor, bzw. streife sie nur am Rande. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wendete sich Maurer mehr und mehr der Lichtkunst zu. Seine Visionen ließ er zum Beispiel an der U-Bahn-Haltestelle „Westfriedhof“ in München oder im Atomium in Brüssel Wirklichkeit werden. Sein letztes Projekt war eine große Lichtskulptur im Münchener Residenztheater, die „Silver Cloud“, die wenige Tage vor Maurers Tod fertig wurde. Eine (kleine) Auswahl zeigt die Galerie unten.

Lichtinstallationen von Ingo Maurer

Westfriedhof - München (1998)
Westfriedhof - München (1998)
"Torre Velasca Blu" - Mailand (2019)
"Torre Velasca Blu" - Mailand (2019)
"Ferragamo" - Mailand (2017)
"Ferragamo" - Mailand (2017)
Hochöfen Belval (2014)
Hochöfen Belval (2014)
Münchner Freiheit - München (2009)
Münchner Freiheit - München (2009)
Westfriedhof - München (1998)

© alle Bilder: Ingo Maurer GmbH, München

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