Solarlampe Sonnenglas im Test: Was ist dran am Amazon-Bestseller?

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Hach, endlich wieder draußen sitzen: Die warme Jahreszeit hat begonnen – und mit ihr die Outdoor-Saison. Das wirft natürlich die Frage auf: Wie beleuchte ich die gemütliche Runde im Garten oder auf dem Balkon. Mobile, akkubetriebene Outdoor-Leuchten gibt es viele – und viele schlechte.

Überdurchschnittlich viele Zeitgenossen sind der Meinung, dass die Solarlampe der südafrikanischen Firme Sonnenglas eine gute Wahl sei. Bei Amazon* handelt es sich um einen Bestseller im besten Sinne: Stand Mai 2018 verzeichnet die kleine, mobile Leuchte 4,7 von 5 Sternen bei 3360 Bewertungen. Über drei Millionen Mal wurde die kleine Leuchte bereits verkauft. Das kann sich doch sehen lassen.

Sogar Bill Gates und die Galileo-Redaktion wurden auf Sonnenglas aufmerksam. Ganz schön viel Hype also.

Die Entstehungsgeschichte, wie sie auf der offiziellen Webseite verbreitet wird, ist aller Ehren wert. Konzipiert wurde es als praktischer Lichtspender für Menschen in Gebieten ohne Stromversorgung. Recycling-Glas und -Metall fließen in die Produktion ein, an den Arbeitstischen stehen zuvor arbeitslose Frauen und Männer.

Sozial engagiert, fair produziert, umweltschonend: Klingt, als machte da jemand alles richtig. Nachhaltige Lösungen müssen in allen Bereichen unseres Lebens Einzug halten, wenn wir unseren Kindern einen einigermaßen lebenswerten Planeten hinterlassen möchten.

Was also taugt das leuchtende Einmachglas von Sonnenglas? Im ausführlichen Test wird sich zeigen, ob es hierzulande zurecht so viele Freundinnen und Freunde findet, die es sich auf Tische, Bänke und Picknickdecken stellen.

Auspacken

Nach der Blitzlieferung von Amazon stand der Karton erst einmal ein bisschen rum. Draußen war es kalt, nass und windig – keine Witterung, bei der man sich gerne mit Außenlampen beschäftigt. Doch als es dann wärmer wurde, war der richtige Zeitpunkt gekommen.

Sonnenglas aus Südafrika: Nachhaltiges Solarlicht für den Outdoor-Einsatz - und irre beliebt auf Amazon
Sonnenglas aus Südafrika: Nachhaltiges Solarlicht für den Outdoor-Einsatz – und irre beliebt auf Amazon

Der Sonnenglas-Karton wirkt robust. Eine Plastikfolie schützt das Solarmodul vor Kratzern, eine Schicht Karton die Leuchte selbst. Insgesamt steckt das Sonnenlicht sehr fest im Karton, es ist etwas fummelig, sie herauszubekommen. Mit etwas Kraft klappt es aber.

Verarbeitung

Gleich beim ersten Anfassen lässt sich sagen, dass die Haptik  der Solarlampe gefällt. Die Verarbeitung des Glases wirkt sehr hochwertig. Der Schraubdeckel sitzt ruckelfest auf dem Glas. Ein Drahthenkel dient zum Herumtragen. Aber auch er macht einen soliden Eindruck.

Einen interessanten Hinweis zum Deckel gibt der Hersteller selbst: Wenn sich der Deckel sehr schwer öffnen lässt, kann ein Unterdruck der Grund sein. Produziert wird in Südafrika in 1600 Metern Höhe, so dass sich die Luft im Glas zusammenzieht, wenn der atmosphärische Druck in tieferen Lagen zunimmt. Dem kann man entgegenwirken, wenn man das Glas für fünf Minuten ins Wasser stellt.

Nach dem Abschrauben des Deckels fällt die Elektronik mit den LEDs auf, die im Deckel angebracht ist. Sie verfügt über keinerlei Verkleidung. Das wirkt auf den ersten Blick etwas brüsk. Da sie jedoch stets im Deckel verborgen bleibt, fällt sie zu keiner Zeit ins Auge, wie sich während des Gebrauchs schnell herausstellt.

Zu sehen ist auch die MicroUSB-Ladebuchse, über die der Akku auch per Kabel aufgeladen werden kann. Wenn die Sonne in Winterzeiten mal nicht richtig mitspielt, ist das ein nettes Zusatzfeature, dank dem die Leuchte ganzjährig nutzbar ist.

Der Deckel des Sonnenglases
Die Technik findet sich auf der Innenseite des Deckels

Inbetriebnahme

Zum Anschalten der Solarleuchte dient ein magnetischer Schalter. Verbindet man den auf dem Solarpanel markierten Punkt mit dem kleinen Eisengewicht, das im Drahtgestell außen rum platziert ist, schließt sich der Stromkreis, die Lampe beginnt zu leuchten.

Zunächst muss die jedoch aufgeladen werden. Das gilt für meine zumal, die bereits längere Zeit unter dem Schreibtisch verbracht und sich offenbar gänzlich entladen hat. Das erste Laden dauert etwas. Nach einer halben Stunde Fensterbank sitzen für einen ersten Eindruck schon fünf Minuten drin. Nach einem ganzen Tag hat sich der Akku vollständig aufgeladen.

Zwar gibt es die Möglichkeit, den Akku auch per MicroUSB-Kabel aufzuladen. Ein Kabel liegt gleichwohl nicht bei. Das ist sehr konsequent im Sinne der nachhaltigen Idee: Jeder von uns dürfte mehrere dieser Kabel irgendwo in der Schubladen haben.

Als manueller Schalter dient ein Drahtgestell mit einem Magneten. Einen Timer hat die Leuchte nicht.

Funktion und Licht

Voll aufgeladen überrascht die Solarlampe mit einem hellen, angenehmen, allerdings recht kühlem Licht, das sehr gut geeignet ist, ein gemütliches Ambiente für eine kleine Runde zu schaffen. Wenn es etwas größer wird, reicht ein Exemplar nicht aus. Laut Hersteller beträgt die Farbtemperatur von 4300 Kelvin. Das passt wohl: Das Licht ist weder bläulich-kalt noch so rötlich wie etwa Kerzenlicht.

Wer möchte kann das Glas mit einige Dekoobjekten befüllen, um der Leuchte einen eigenen Dreh zu geben, z.B. Kieselsteine, wie im Bild unten. Kieselsteine eignen sich auch deshalb sehr gut, weil sie stabilisierend wirken. Das Glas ist einfach standfester und kann nicht einfach vom Tisch gefegt werden.

Auch wenn Sonnenglas mit 100 %-iger Wasserdichtheit wirbt: Mit Wasser wäre ich vorsichtig. Ein loser Gummiring verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Der Deckel sitzt aber nicht so stramm wie bei einem Einmachglas. Einen Regenguss hielt mein Exemplar problemlos aus, ohne dass sich im Inneren Feuchtigkeit absetzte. Untertauchen sollte man jedoch vermeiden.

Sonnenglas: Genug Licht für eine gemütliche Runde im Freien
Sonnenglas: Genug Licht für eine gemütliche Runde im Freien

Nach dem vollständigen Aufladen spendete das Sonnenglas im Dauertest rund 11 Stunden Licht, das zum Ende hin schwächer wurde. Das erneute Aufladen per MicroUSB-Kabel dauert laut Hersteller rund 5 bis 6 Stunden. Darauf muss man vertrauen: Eine Anzeige, die das Ende des Ladevorgangs signalisiert, gibt es leider nicht. Zudem kann der Akku nicht gewechselt werden. Er ist fest mit der Elektronik verlötet.

Als etwas fummelig erweist sich der Anschluss des MicroUSB-Kabels. Der Grund: Der entsprechende Anschluss liegt etwas zu tief im Deckel. Auf diese Weise ragt er zwar nicht in den sichtbaren Bereich hinein, ist aber schwieriger zu erreichen. Zudem ist er nur angelötet. Eine Sollbruchstelle der Zukunft? Ob er sich irgendwann löst, wird sich zeigen müssen.

Der Henkel aus Draht eignet sich gut, um die Leuchte aufzuhängen. Das ist durchaus sinnvoll, weil die LEDs ihr Licht nach unten abstrahlen und auf diese Weise ihr Wirkungskreis beträchtlich erweitert werden kann. Schwere Deko sollte in diesem Fall aber wieder entfernt werden.

Fazit: Daumen hoch!

Mit seiner Robustheit und der einfachen Bedienung macht das Sonnenglas* einen sehr guten ersten Eindruck – der sich im weiteren Verlauf bestätigt. Von dem nicht austauschbaren Akku einmal abgesehen, gibt es (fast) nichts zu meckern. Insgesamt eine empfehlenswerte Solarlampe, die in den kommenden Monaten regelmäßig zum Einsatz kommen dürfte.

Bsonders gefielen mir

  1. die einfache Inbetriebnahme,
  2. die vier sehr hellen LEDs,
  3. der robuste, magnetische Kippschalter,
  4. der starke Akku, der voll geladen wirklich lange durchhält,
  5. der MicroUSB-Anschluss zum Laden an der Steckdose,
  6. die Möglichkeit zum Aufhängen
  7. die Möglichkeit zum Selberdekorieren und
  8. der nachhaltige, sozial engagierte Hintergrund des Herstellers.

Als Minuspunkte fielen mir auf

  1. das etwas fummelige Anschließen des USB-Kabels,
  2. die recht langen Ladezeiten und
  3. der nicht wechselbare Akku.
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Zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2022 um 06:46 Uhr. Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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