Japanische Lampen: So schön sind Leuchten im Japan-Stil

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Weil ein Bekannter vor einigen Tagen von seinen Leuchten im japanischen Stil schwärmte, bekam ich Lust, mal einen Blick auf die Beleuchtung Japans zu werfen. Am bekanntesten dürften die (auch dank Ikea) omnipräsenten Reispapier-Kugelleuchten sein, die es im Lauf der Jahre in viele, viele Wohnstuben geschafft haben.

Besonders verbinde ich die japanische Einrichtung mit dem Einsatz natürlicher Materialien wie Bambusholz, Reisstroh und Reispapier. Viele dürften die papiernen Trennwände schon einmal gesehen haben. Sie heißen Shoji und Fusama. Letzteres bezeichnet die licht- und blickdichte Variante der Trennwände. Viele Infos dazu bietet ein Blick auf japaniac.de.

Minimalismus, Zen, Ruhe und Entschleunigung sind weitere Schlagworte, die einem bei japanischen Wohnwelten in den Sinn kommen. Bodennahe Tische mit Matten, Paravents, Lotus-, Orchideee- oder Kirschblüten-Deko, Gong und Buddha-Statue gelten als häufig anzutreffende Merkmale typisch japanischen Wohnens.

Zugleich schwingt irgendwie immer auch eine gewisse Strenge mit, die vermutlich auf die auf von Bescheidenheit und Disziplin geprägte Kultur und die alten Handwerkstraditionen des Landes zurückzuführen ist. Die daraus resultierende Kombination aus Traditon und Moderne ist in in vielen Fällen sehr reizvoll.

Bonbori-Leuchten in einem Tempel in Kyoto
Hideyuki KAMON from Takarazuka / 宝塚, Hyogo / 兵庫, Japan / 日本 / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Und der Platz, der vor allem in den Metropolen nur äußerst spärlich vorhanden ist, muss bestmöglich genutzt werden. Mit wenigen Handgriffen wird aus dem Wohn- ein Schlaf- oder Arbeitszimmer. So berichtete zum Beispiel die NZZ über Mietzimmer in Tokio, die lediglich knapp 6 Quadratmeter groß sind.

Und japanische Lampen?

Sehr oft greifen traditionelle japanische Lampen Weise auf das Shoji-Papier zurück, um ein beruhigendes, warmes und blendfreies Licht zu erzielen. Naturverbunden präsentiert sich oft auch der Lampenrahmen. Vor allem Bambus ist ein gern gewähltes Baumaterial. Stets prägt eine erstaunliche Leichtigkeit die Lampen japanischen Stils. Und stets bringen sie einen Hauch Exotik in die eigene Einrichtung.

Vier wichtige traditionelle japanische Lampentypen beschreibt dieser Wikipedia-Artikel (auf englisch):

  • Andon (japanische Leuchte aus Papier, das über einen Rahmen aus Holz, Bambus oder Metall gespannt ist)
  • Bonbori (Leuchte mit hexagonaler Form, die es als Steh- oder Hängeleuchte gibt)
  • Chōchin (Leuchte aus Papier, das über eine Spirale aus Bambus gespannt ist. Der früheste Nachweis für diese Form japanischer Leuchten stammt aus dem Jahr 1085. Sie werden heute oft als knallbuntes Souvenir verkauft.)
  • Tōrō (eine Leuchte aus schwerem Material wie Stein, Bronze, Eisen oder Holz)
Japanische Leuchten von Isamu Noguschi
„Akari Light Sculptures“ von Isamu Noguschi (Foto: Vitra)

Japanische Leuchten im zeitgenössischen Design

Isamu Noguchi lieferte mit den „Akari Light Sculptures“ den Prototypen der modernen, leichten Reispapierlampe, wie wir sie heute kennen. Seinen Leuchten gab er die verschiedensten Formen und prägte das Design der 1950er Jahre entscheidend mit. Sie fand bis heute viele Nachahmer und bot unzähligen Designer*innen Inspiration.

"Formakami"-Pendelleuchte von Jaime Hayon (Bild: &tradition)
„Formakami“-Leuchte von Jaimie Hayon (Klicken zum Vergrößern)

Als besonders erfolgreich erwies sich Ikea. Der schwedische Möbelriese machte aus der Reispapierlampe unter dem Namen „Regolit“* ein Massenprodukt, das auch unter Hobbybastlern und DIY-Fans sehr beliebt ist. Gleichwohl bietet die japanische Ikea-Seite im Vergleich zur deutschen außer den Preisen in Yen nur wenig Abwechslung.

Erfolgreich griff der spanische Designer Jamie Hayon die Technik wieder auf. Für &Tradition schuf er die Formakami-Serie. Trotz ihrer Größe (das größte Modell erreicht einen Durchmesser von 70 Zentimeter) zeichnet auch sie jene schwerelose Aura aus, die schon Noguchis Leuchten umgeben hatte.

Aber auch ohne Reispapier machen sich Leuchten aus Bambus an der Decke ganz ausgezeichnet. Hier ein schönes Beispiel auf Etsy*.

Karman hat mit der „Kimono“-Pendelleuchte* eine Lampe im Sortiment, die zumindest von der Form her an japanische Lampions erinnert. Als Material setzt Designer Matteo Ugolini allerdings Glasfaser ein. Die zusätzlichen Fransen an den Öffnungen machen aber endgültig klar: Hier handelt es sich um fernöstlich inspiriertes Design made in italy.

Mit Tokujin Yoshioka kreierte einer der derzeit gefragtesten japanischen Designer die Leuchtenserie „Planet“ für Kartel.

Deckenleuchten im Japan-Stil

Ruhige, klare Linien prägen die quadratischen Deckenleuchten, die dank ihrer Holzrahmen und dem Reispapier schon auf den ersten Blick japanisch anmuten. Die Kombination mit anderen Einrichtungsstilen ist natürlich möglich. Am besten funktionieren die Leuchten in einem minimalistischen Umfeld, das sie in ihr typisch-warmes Licht hüllen.

Auch bei den japanisch inspirierten Deckenleuchten begegnet man dem Shoji-Papier, das grelles Licht wie ein natürlicher Dimmer abschwächt. Die Leuchten gibt es in einer überraschenden Formenvielfalt. Quadratisch oder rechreckig, rund oder würfelig: An Formen herrscht kein Mangel.

Kurzes Fazit

Mit den Reispapierlampen findet sich ein berühmtes japanisches Kulturgut heute in vielen, vielen westlichen Wohnzimmern. Sie sind hierzulande wohl die populärsten Botschafter japanischen Wohnens. Natürliche Materialien wie Holz und Papier bestimmen das Bild. Japanische Lampen eignen sich bestens, um die Einrichtung durch einen spannenden Stilbruch zu bereichern.

Artikelfoto: Chōchin-Leuchten als Souvenir – Foto: Wikimedia Commons – Tomomarusan / Lizenz: CC BY-SA 3.0

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