Bild: Kölnmesse / imm Cologne)

Schick, schicker, 2019: 8 aktuelle Lampen- und Beleuchtungstrends

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Das letzte Wochenende war ein Messewochenende. Neben der großen Maison&Objet in Paris lud auch die imm Cologne interessierte Interior-Fans zur Entdeckungsreise durch die Neuheiten der Hersteller – und gab Hinweise auf die aktuellen Beleuchtungstrends.

Foto: Kölnmesse / imm Cologne

Nach Köln kommt man recht schnell, außerdem sind viele prominente Aussteller vor Ort. Deshalb habe ich (wie schon in den Vorjahren, hier ein paar Zeilen zu 2018 und 2016) die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und mich auf den Weg zur Kölnmesse gemacht, wo die imm Cologne auch 2019 stattfand.

Zwar handelt es sich nicht um eine explizite Leuchtenmesse (wie etwa die Light & Building in Frankfurt), allerdings sind immer große Brands vor Ort, die auch Lampen und Leuchten im Sortiment haben.

Außerdem müssen die ganzen Sofas, Sessel, Stühle, Küchen und Tische ja ansprechend inszeniert werden. Dafür kommt natürlich jede Menge Licht zum Einsatz. Man gewinnt deshalb einen guten Eindruck davon, wie sich die Unternehmen ihr Mobiliar idealtypisch vorstellen.

Foto: Kölnmesse / imm Cologne

Nicht selten greifen die Hersteller dabei auf prominente oder neue Modelle anderer Firmen zurück. Es kommt durchaus vor, dass ein Messestand mit Designklassikern gespickt ist. Da macht dann das Wiedersehen natürlich Freude.

Ein paar Eindrücke des Bummels durch die Hallen möchte ich hier teilen. Es sind mir einige Trends aufgefallen, nach denen zahlreiche Hersteller ihren Stand ausgerichtet hatten.

Denn was im letzten Jahr als wohnlich galt, ist bekanntlich schnell überholt. Beton etwa, noch vor einiger Zeit angesagt wie selten, sind weitestgehend verschwunden. Diese Lampen aus Beton sind trotzdem schön.

8 Beleuchtungstrends für 2019

Stattdessen regiert der Maximalismus. Minimalismus ist passé. Zimmer sind heute voll mit vielem. Es wird gehortet, gemischt und präsentiert. Jeder schafft sich seine persönliche eigene Wohnwelt. Wie schreibt der der Tagesanzeiger? „Der Maximalismus, der Wohnstil der Individualisten, wird […] zum Mainstream.“

(Bild: kult-lampen.de)
Am Stand von Tecnolumen (Foto: kult-lampen.de)

Demgegenüber stand ein minimalistisches Extrem: Durch das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum waren die von klaren Linien und Funktionalitäten bestimmten Bauhaus-Ikonen prominent vertreten. So gab es eine kleine Ausstellung mit einigen der wichtigsten Entwürfe. Der Bremer Hersteller Tecnolumen war mit einem eigenen Stand vor Ort.

Acht Beleuchtungstrends prägten die verschiedenen Stände auf der imm Cologne besonders. Einige deutete bereits der aktuelle Ikea-Katalog an, zu dem ich nach Erscheinen bereits ein paar Zeilen geschrieben habe.

Midcentury

Foto: Kölnmesse / imm Cologne

Unvermindert an hält zum Beispiel der Retro-Trend. Midcentury ist en vogue. Für diese Erkenntnis reichten nur wenige Schritte. Vielerorts gemahnten die Entwürfe an die 1950er und 1960er Jahre. Quietschbunt ging es deshalb nur vereinzelt zu. Metall war das Material der Wahl.

Käfiglampen

Foto: kult-lampen.de

Dieser Bleuchtungstrend ist nicht wirklich neu. Leuchten mit einem Käfigschirm erfreuen sich schon seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Auf der imm Cologne kamen sie im großen Stil auf den Ständen an. Käfiglampen gibt es vielen Formen. Beliebt sind etwa Käfiglampen im Industriestil, bei denen der Käfig die Funktion eines Schutzgitters andeutet – gerne in Kombination mit einer Vintage Edison LED Glühfaden-Lampe.

Offene Birnen

Die Käfigleuchten korrespondieren mit einem weiteren Trend, der in Köln oft zu beobachten war. Offene Birnen ohne Lampenschirm wurden (extrem) viel als Einrichtungsdetail verwendet. Auch dieser Trend ist natürlich nicht wirklich neu, in dieser Massierung jedoch ein neues Phänomen. Schicke Fassungen für Retro-Glühbirnen in Globe- oder Squirrel-Cage-Form sind mittlerweile Baumarkt-Ware. Man denke nur an Muutos schon älteres Modell „E27“, das aus nichts als einer Fassung besteht.

Dauerbrenner Glas

Glas ist ein Dauerbrenner, der immer geht und viel Formenreichtum zulässt. Richtig eingesetzt wirken Glaslampen edel und zeitlos. Besonders macht sich zum Beispiel der tschechische Hersteller Brokis mit seinen Entwürfen verdient.

Beleuchtungstrends 2019: Gold und Pomp
Am Northern-Stand (Foto: kult-lampen.de)

Gold, Messing & Kupfer

Zum Midcentury-Trend passt der Rückgriff auf warme Metalle wie Gold, Kupfer und Messing, die  einem ein ums andere Mal begegneten. Leuchten aus diesen Metallen strahlen stets etwas sehr Gediegenes, bisweilen sogar Spießiges aus, finde ich. Aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage, zumal es ja auch Gegenbeispiele gab: Vereinzelt warteten die Leuchten sogar mit einem leichten Steampunk-Einfluss auf.

Natürliche Materialien

Die Diskussion um den Klimawandel, den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz geht auch an der Möbelbranche nicht spurlos vorbei. Viele Verbraucher*innen wünschen sich klimafreundliche Produkte aus nachhaltiger Produktion. Und gerade junge Labels werben damit, besonders auf Nachhaltigkeit zu achten. Will sagen: Lampen mit geflochtenem Schirm verströmen eine warme, wohnliche Atmosphäre – und waren an den Ständen folgerichtig des Öfteren zu beobachten.

Smarte Beleuchtung

Eigentlich ist es müßig, smarte Beleuchtungslösungen in diese Liste mit aufzunehmen. Diese Technik ist ein Megatrend, der die kommenden Jahre bestimmen wird und aus dem Bürobereich (Stichwort „Human Centric Lighting“) schon nicht mehr wegzudenken ist. Auch in die Privathaushalte hält sie mehr und mehr Einzug.

„Salt & Pepper“ von Tobias Grau (Foto: Kölnmesse)

Mobile Leuchten

Ebenso wie smarte Beleuchtung zählen mobile Leuchten mit Akku und ohne Kabel zu den großen Trends der letzten Jahre. Auch 2019 setzt wer sich fort. Zu sehen etwa am Stand von Tobias Grau, der seine neue Akkuleuchte „Salt & Pepper“ und mit der mobilen Stehleuchte „Parrot“ eines der imm cologne-Highlights ausstellte. Auch Fatboy oder Fermob erweitern ihre Kollektionen mobiler Leuchten emsig.

Das waren sie, die acht Beleuchtungstrends, die auf der imm Cologne in meinen Augen besonders prägend waren. Eine recht bunte Mischung, die viel Formenreichtum zulässt – und keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat. Ist etwas für euch dabei?

Artikelfoto: Kölnmesse / imm Cologne

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